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github-actions[bot] committed Jan 2, 2025
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title: Lehrerteil
date: 10/01/2025
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### TEIL I: ÜBERSICHT

**Schlüsseltext:** Johannes 14,23

**Studienschwerpunkt:** 5. Mose 7,9; Psalm 145,9; Hesekiel 33,11; Matthäus 18,23–35; 2. Petrus 2,9; Judas 21

**Einführung**

Gottes Liebe ist zutiefst beziehungsorientiert. Eine liebevolle und enge Beziehung zu Gott kann ohne menschliche Erwiderung auf seine liebevolle Güte nicht existieren.

**Themen der Lektion**

In der Lektion dieser Woche werden drei Kernthemen beleuchtet:

1. Die Liebe Gottes ist bedingungslos: Gott liebt jeden und wünscht sich, eine verbindliche, innige Beziehung aufzubauen. Die Manifestation seiner Liebe ist nicht von menschlichem Handeln abhängig oder auf eine bestimmte Art von Menschen beschränkt. Er sieht jede Person als wertvoll an und betrachtet sie als Gegenstand seiner wohlwollenden Segnungen.
2. Die Liebe Gottes zielt darauf ab, eine verbindliche Beziehung zu initiieren: Gottes liebevolle Güte ist universell und bedingungslos, aber er wünscht sich eine konkrete und enge Beziehung zu den Menschen, was Bedingtheit impliziert. Das heißt, er erwartet eine Antwort auf die Liebe, die die Menschen von ihm erhalten – und zwar eine Liebe, die sich im Gehorsam und in Loyalität ausdrückt.
3. Die Liebe Gottes zielt darauf ab, in menschlichen Beziehungen widergespiegelt zu werden: Gott strebt allgemein eine Beziehung gegenseitiger Liebe an; die Fortführung einer intimen Beziehung setzt eine angemessene menschliche Antwort voraus. Die menschliche Seite der Liebe, die den Bund aufrechterhält, beinhaltet das Halten der Gebote Gottes und die Liebe zueinander, also menschliche Aktivitäten, die durch die Liebe Gottes gestärkt werden.

**Anwendung**

Gott sehnt sich nach einer liebevollen Beziehung mit den Menschen, aber diese Beziehung erfordert von unserer Seite aufrichtige Reaktion und Gehorsam. Bitte die Gesprächsteilnehmer, dass jeder für sich darüber nachdenkt, was ihre Bundes-Liebesbeziehung mit Gott (und anderen) gefährdet.

### TEIL II: KOMMENTAR

**1. Gottes Liebe ist bedingungslos.**

Psalm 145,8–9 hebt die bemerkenswerte und allumfassende Realität von Gottes Liebe hervor: „Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.“ Die Idee der Liebe wird in diesem Abschnitt in den Begriffen Gnade, Barmherzigkeit, Geduld und Güte ausgedrückt. Diese Aufzählung erinnert an die Offenbarung von Gottes Herrlichkeit und Charakter Mose gegenüber in 2. Mose 34,6. In Psalm 145,8 wird der hebräische Begriff chesed, der auch in 2. Mose 34,6 vorkommt, von der Luther-Übersetzung als „Güte“ übersetzt und in mehreren anderen Versionen als „Liebe“ (z. B. Hfa, NLB). Der Begriff chesed vermittelt die Vorstellungen von Loyalität, Treue, Güte und Gnade (Ludwig Koehler et al., The Hebrew and Aramaic Lexicon of the Old Testament, Leiden 1994–2000, S. 336–337) und gehört zum semantischen Bereich der (loyalen/treuen) Liebe (James Swanson, Dictionary of Biblical Languages with Semantic Domains, Hebrew [Old Testament], Oak Harbor 1997).

Die allumfassende Realität von Gottes Liebe wird in Psalm 145,9 betont, wo unterstrichen wird: „Der HERR ist allen gütig.“ Der universelle Umfang der göttlichen Güte, der in diesem Vers aufgezeigt wird, deutet implizit darauf hin, dass die Liebe Gottes bedingungslos ist; das heißt, sie hängt nicht von menschlichen Handlungen oder Reaktionen ab. In Psalm 145 wird universelle Sprache in Vers 12 verwendet, um die „Menschenkinder“ zu beschreiben, die von Gottes wunderbaren Taten hören sollen. Darüber hinaus werden in Psalm 145,15 „alle […] Augen“ erwähnt, die erwartungsvoll auf den Herrn schauen und von ihm „ihre Speise zur rechten Zeit“ empfangen. Dann fügt Psalm 145,16 hinzu: „Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.“ Schließlich endet der Psalm mit einer allgemeinen Einladung: „Alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich“ (Ps 145,21). Diese universelle Sprache unterstreicht die allumfassende Realität der Liebe Gottes und deren bedingungslose Natur, da alle Geschöpfe Gegenstand seiner wohlwollenden Segnungen sind.

Dieses Bild von Gottes bedingungsloser Liebe stimmt mit der Vorstellung überein, dass der Herr „kein Gefallen am Tode des Gottlosen [hat], sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe“ (Hes 33,11). Die gleiche Auffassung wird in 2. Petrus 3,9 bestätigt, wo darauf hingewiesen wird, dass Gott nicht möchte, „dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde“. Wie 1. Timotheus 2,4 sagt: Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden“.


**2. Die Liebe Gottes zielt darauf ab, eine Beziehung einzugehen, die an Bedingungen geknüpft ist.**

Während Psalm 145 die allumfassende und bedingungslose Realität von Gottes Liebe betont, unterscheidet der Psalm auch zwischen treuen (V. 10–11) und gottlosen (V. 20) Menschen. Darüber hinaus hebt das Kapitel eine innigere und bedingte Beziehung Gottes zu denen hervor, die ihn suchen und ihm dienen. „Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und hört ihr Schreien und hilft ihnen“ (V. 18–19; Herv. d. Verf.). Interessanterweise ist laut Psalm 145,20 der Hauptunterschied zwischen den Treuen und den Gottlosen, dass erstere Gruppe Gott liebt: „Der HERR behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen.“ Diese Unterscheidung deutet darauf hin, dass Gottes liebevolle Güte zwar allgemein gültig und bedingungslos ist, dass er sich aber eine liebevolle Beziehung zum Einzelnen wünscht, und diese Beziehung ist an Bedingungen geknüpft; das heißt, sie kann nicht ohne eine liebevolle menschliche Reaktion auf die Liebe Gottes bestehen. Natürlich ist Gottes wohlwollende Liebe bedingungslos und allumfassend. Aber eine liebende Beziehung zu Gott hat insofern Voraussetzungen, dass eine liebevolle Beziehung nicht existieren kann, wenn Menschen die Liebe, die ihnen von Gott entgegengebracht wird, nicht mit Liebe erwidern. Anders ausgedrückt: Eine echte liebevolle Beziehung setzt ein gewisses Maß an Gegenseitigkeit voraus.

Diese Idee eines Maßes an Gegenseitigkeit in einer echten liebevollen Beziehung ist entscheidend für das Verständnis von Gottes Bund mit seinem Volk. Zunächst einmal basiert dieser Bund auf Gottes bedingungsloser Liebe. 5. Mose 7,6–8 macht in Bezug auf Israel deutlich: „Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat.“ Obwohl Gottes Liebe nicht darauf basiert, was Israel ist oder tut, erfordert die Bundesbeziehung zwischen Gott und Israel jedoch ein gewisses Maß an liebender Gegenseitigkeit als Antwort auf Gottes Liebe. Gott hält gewiss seinen Bund mit Treue und Barmherzigkeit. Die angemessene Reaktion des Volkes ist, Gott zu lieben und seine Gebote zu halten. Wie 5. Mose 7,9 hervorhebt, ist Gott „der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten“.


**3. Die Liebe Gottes zielt darauf ab, in menschlichen Beziehungen widergespiegelt zu werden.**

Wenn die Beziehung zu unserem liebenden Gott (nicht die Liebe Gottes selbst, die ewig währt; Jer 31,3) an Bedingungen geknüpft ist, kann sie, in Anbetracht des menschlichen Anteils an der Beziehung, verloren gehen. Zum Beispiel betont Hosea 9,15, dass aufgrund des Bösen und der Gottlosigkeit Israels dessen liebevolle Beziehung zu Gott nicht mehr existiert. Ein ähnlicher Gedanke findet sich in Jeremia 16,5. Römer 11,22 unterstreicht die Vorstellung, dass die Fortsetzung der liebevollen Beziehung zu Gott von den Menschen abhängt, die „in der Güte“ bleiben sollen. Aus dieser allgemeinen Perspektive heraus appelliert Judas 21 an die Gläubigen: „Bewahrt euch in der Liebe Gottes.“ Eine liebevolle Beziehung zu Gott beinhaltet auf Seiten der Menschen, seine Gebote zu halten (Joh 14,21) und einander zu lieben (1 Joh 4,7). Dies sind nicht bloße menschliche Handlungen, sondern in Wirklichkeit menschliche Aktivitäten, die durch die Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat (1 Joh 4,19; vgl. 1 Joh 4,7), ermöglicht werden.

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht in Matthäus 18,23–35 zeigt, dass Gottes liebevolle Beziehung zu uns verloren gehen kann, wenn seine Liebe, die uns zuerst angeboten wurde, sich nicht in unserer Beziehung zu anderen widerspiegelt. Das Gleichnis vergleicht die barmherzige Vergebung des Herrn gegenüber seinem Knecht mit dessen erstaunlichem Mangel an Barmherzigkeit und Vergebung – die in viel geringerem Maße nötig gewesen wären –gegenüber einem Mitknecht. Angesichts der Diskrepanz dieses Vergleichs lehrt Jesus, dass Gottes liebevolle Vergebung, die zuerst da ist, davon abhängt, dass wir eine vergebende Haltung gegenüber anderen einnehmen. Anders ausgedrückt: Die liebevolle Beziehung zu Gott soll sich in menschlichen Beziehungen widerspiegeln (siehe Joh 15,12; 1 Joh 3,16; Joh 4,7–12). Andernfalls wird unsere liebevolle Beziehung zu Gott verloren gehen. Diese bedauerliche Möglichkeit ist keine harte Bedingung Gottes, sondern ein ernsthafter Mangel der Menschen die Tiefe von Gottes liebevoller Barmherzigkeit zu verstehen. Wie Lukas 7,47 betont, wird das Gefühl, wie viel Vergebung wir von Gott erhalten haben, in unseren Liebesäußerungen zu beobachten sein. Daher haben wir, wenn wir anderen keine Liebe zeigen, die Tiefe von Gottes Liebe zu uns weder wirklich verstanden noch ausreichend wertgeschätzt.


### TEIL III: ANWENDUNG

Gott liebt jeden bedingungslos. Wenn wir seine Liebe annehmen und darauf reagieren, indem wir eine liebevolle Beziehung mit ihm zulassen, verspüren wir auch – als praktischen Effekt unserer liebevollen Beziehung zu Gott – den Wunsch, eine liebevolle Beziehung zu anderen aufzubauen. Gott schenkt also seinen Geschöpfen nicht nur seine Liebe, sondern lässt sie auch frei darauf antworten (entweder positiv oder negativ) und ist bereit, jedem zu ermöglichen, ihm und anderen Menschen Liebe entgegenzubringen. Sprecht auf Grundlage dieser Vorstellung über die folgenden Fragen:


`1. Wie können wir unsere Liebe und unseren Respekt für jeden Menschen, unabhängig von sozialer Stellung, individuellen Eigenschaften und persönlichen Leistungen, bedingungslos zeigen?`

`2. Denkt an eine Geschichte, die den Unterschied zwischen bedingungsloser Liebe und einer an Bedingungen geknüpfte Liebesbeziehung verdeutlicht. Wie illustriert dieses Beispiel die Begriffe Bedingungslosigkeit und Bedingtheit in unserer Erklärung von Gottes Liebe und seiner liebevollen Beziehung zu uns?`

`3. Unsere liebevolle Beziehung mit Gott führt uns dazu, Freude zu empfinden, anderen Gutes zu tun – im Gegensatz zur Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen anderer Menschen. Wie verändert unsere Beziehung zu Gott unser Verhalten und Handeln gegenüber Menschen in unserer Familie, im Beruf und in der Nachbarschaft?`

`4. Wie könnt ihr jemandem gegenüber bedingungslose Liebe zeigen, auch wenn sie/er keine respektvolle, liebevolle Beziehung zu euch eingehen möchte? Denkt ihr, dass eine kontinuierliche Haltung bedingungsloser Liebe das Potenzial hat, diese Person dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern? Begründet eure Aussage.`

`5. Was könnten wir tun, um mit Jugendlichen in unserer Gemeinde eine Beziehung aufzubauen und ihnen bedingungslose Liebe, Respekt und Unterstützung entgegenzubringen? Wie können wir positive Verbindungen über die Generationen hinweg aufbauen, um eine liebevollere Beziehung zu jüngeren Menschen zu entwickeln?`
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